Tha Game f2f

Lesezeit: 5 Minuten

„The Game“ gehört zu den kleinen Spielen, die wir sehr gerne mitnehmen für unterwegs oder in den Urlaub. Tagsüber am Strand in der Sonne schmoren und am Abend eine gemütliche Runde „The Game“ im Hotel – das entspannt völlig. Dabei sind meine Frau und ich auch ein sehr gut eingespieltes Team, wenn es darum geht, die 100 Karten auf die vier Stapel zu verteilen. Meist gelingt uns das sogar perfekt.

Eckdaten

Autoren: Steffen Benndorf, Reinhard Staupe
Verlag: Nürnberger-Spielkarten-Verlag
Für wen: 2 Spieler, ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Platzbedarf: ca 40×40 cm

Tha Game f2f

Verlagstext

Bei „Face to Face“ spielt ihr nicht mehr miteinander, sondern gegeneinander. Das Geniale dabei: Wer am Ende siegreich sein möchte, muss seinem Gegner immer wieder helfen. Ohne das geht gar nichts. Aber seid gewarnt! Auch diesmal hat The Game wieder seine Finger im Spiel. Von Anfang an legt es euch die Schlinge um den Hals und zieht sie immer enger.

Quelle: PM NSV, 2017

Was der Pragmatiker wissen möchte

gnadenlos und spannend.

Unsere Eindrücke

The Game - Face to FaceBei dem ersten Nachfolger, „The Game Extreme“ sieht das schon anders aus. Zwar spielen wir diese Variante auch sehr gerne, aber unsere Erfolgsquote ist da nicht so gut. Egal, man wächst mit seinen Aufgaben. (Was ein blöder Spruch!). Da wir, wie gesagt, „The Game“ meist zu zweit spielen, waren wir auf die Duell-Variante „Face to Face“ mehr als gespannt. 58 statt 98 Karten sollen kompetitiv nach den bekannten Ablageregeln auf 2 Ablagestapel verteilt werden. Wobei hier aber jeder Spieler 58 Karten auf seine eigenen zwei Ablagestapel zu versorgen hat. Der Gag daran ist, dass ich auch auf den Ablagestapel meines Gegenspielers meine Karten ablegen darf. Und dies sogar nach sehr lockeren Regeln. Während ich auf meinen Stapel streng nach den Grundregeln ablegen muss, darf ich beim Gegenspieler jederzeit eine Karte auf einen Ablagestapel legen, solange ich gegen die Stapelrichtung lege. Das bedeutet, wenn auf dem absteigenden Stapel zum Beispiel eine „38“ liegt, darf ich dort alles anlegen, was größer ist als „38“. Ich muss nicht den rettenden 10er Schritt einhalten, so wie ich es auf meinen eigenen Stapel müsste. Das hilft natürlich meinem Gegenspieler, da ich aber pro Spielzug immer mindestens zwei Karten spielen muss, bleibt einem manchmal nichts anderes übrig, als seinem Gegner mehr oder weniger zu helfen.

Unfreiwillige Hilfe?

Hier kommt man dann auch immer wieder in eine Zwickmühle. Denn wenn ich nur eine der geforderten zwei Karten bei mir anlegen kann, heißt es wiederum auch, sich genau zu überlegen, welche Karte man dem Gegner schenkt. Eine zu große Vorlage will man ja nicht schaffen. Und, erwähnt mein Gegenspieler so ganz beiläufig auch noch, dass er im nächsten Zug nicht mehr anlegen kann, sollte man sich eigentlich freuen. Denn wer nicht mehr legen kann, beendet er Spiel und hat verloren. Stellt man jedoch fest, dass man selbst gerade verliert, weil man keine zweite Karte bei sich legen kann, ist man doch brennend daran interessiert, dass das Spiel noch nicht zu Ende ist, oder? In diesem Fall versucht man natürlich dem Gegenspieler ein möglichst großzügiges Geschenk zu machen, damit man weiter im Spiel bleibt und seine Siegchancen weiterhin waren kann. Ein Dilemma, das uns hier von den Autoren aufgebürdet wird.

Zu einfach?

The Game - Face to FaceWer jetzt aber denkt, das ist doch dann viel einfacher, der irrt gewaltig. Es mag zwar toll klingen, sich vom Gegner helfen zu lassen, aber das Spiel ist und bleibt ein gnadenloser Gegner für beide Kontrahenten. Manchmal ist die „geholfene“ Karte nämlich gar keine echte Hilfe! Manchmal kann so eine Karte einen Stapel für die eigenen Pläne ganz schön sabotieren. Was da passieren kann, sieht man direkt im Foto. Bei einer unserer Partien hätte ich meinen „Abwärtsstapel“, der zwischenzeitlich eine „2“ einstecken musste, mit einer „12“ und einer „22“ problemlos retten können. Aber mein Gegner war seinerseits im Ablege-Zwang und knallte mir eine „9“ auf den Stapel. Dankeschön. Aber genau das macht den Reiz des Spiels aus. Man glaubt zu helfen, sabotiert aber in Wirklichkeit den Gegner, oder auch andersrum.

So schwer „The Game – Face to Face“ auch sein mag, so spannend ist es auch. Uns macht diese Variante zu zweit richtig Spaß und wir stellen uns gerne der Herausforderung.

Fazit

Wer „The Game“ oder „The Game Extreme“ gerne zu zweit spielt, der sollte sich „The Game – Face to Face“ bei passender Gelegenheit einmal anschauen und sich selbst der Herausforderung stellen. Es lohnt sich. Das Spielgefühl das man von „The Game“ kennt bleibt voll und ganz erhalten, während der Druck und die Spannung eher noch größer sind

© 03.11.17 Oliver Sack

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Abbildungen der Spiele und Regelauszüge © NSV, Fotos: Oliver Sack


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