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Lesezeit: 5 Minuten

Kartenspiele wie The Mind, bei denen wir gemeinsam versuchen, möglichst viele Karten abzulegen, kennen wir bereits nicht zuletzt seit 2015, als Steffen Benndorf mit seinem „The Game“ für Aufsehen sorgte. Im selben Jahr wurde dieses kleine Kartenspiel, bestehend aus rund 100 Karten, sogar nominiert zum Spiel des Jahres. Jeder war damals von „The Game“ fasziniert. Jeder dachte, dieses Spielprinzip könne man nicht toppen. Doch dann kam The Mind ! – und alles war anders.

Achtung: Dieses Spiel bringt eine ganz besondere Spielerfahrung. Wichtig ist, dass man sich auf das Spiel einlässt. Dann ist der Spaß garantiert.

Eckdaten

Name: The Mind
Autor: Wolfgang Warsch
Grafik: Oliver Freudenreich
Verlag: NSV
Für wen: 2-4 Spieler, ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 15 Minuten
Platzbedarf: ca. 40x40cm

The Mind

Verlagstext

„The Mind“ ist mehr als nur ein Spiel. Es ist ein Experiment, eine Reise, total einfach und die genialste Team-Erfahrung, die man machen kann. Wenn ihr das letzte Level gemeinsam besiegt, werdet ihr auf Wolke Sieben schweben. Ihr dürft euch nämlich nicht absprechen, keine Informationen austauschen. Und trotzdem funktioniert es – wenn ihr wirklich EINS werdet. Nur mit Hilfe eurer Gedanken…

Quelle: PM NSV, 2018

Über das Spiel

The MindWer das tolle Kartenspiel „The Game“ kennt, weiß relativ schnell um was es bei „The Mind“ geht. Es geht schlicht weg um das Ablegen von Karten. Aber nicht auf- oder absteigend und auch nicht auf mehrere Ablagestapel soll gespielt werden. Bei „The Mind“ wird nur aufsteigend und nur auf einen Stapel gespielt. Dazu kommt, dass man zu Beginn einer Partie nur 1 Handkarte zum Ablegen hat und nach spätestens 12 Runden mit 12 Handkarten Schluss ist.

Jede Runde kommt also eine Handkarte mehr ins Spiel. Wer wann an der Reihe ist und wieviel Karten dann abgelegt werden dürfen, ist völlig egal. Die Spieler entscheiden dies gemeinsam, von Fall zu Fall und immer wieder neu. Klingt einfach? Ist es auch! Aber wie es so oft beim Spiele erklären ist, fällt irgendwann der Spruch „das hast du aber nicht erklärt!“. Damit dieser Spruch jetzt niemandem in den Sinn kommt, hier noch die letzte Regel/Einschränkung beim Ablegen der Karten: Im Gegensatz zu „The Game“ darf bei „The Mind“ gar nicht über irgendwelche Karten geredet werden. Nicht über Zahlen, nicht über Spielerreihenfolge, gar nicht, nix, nothing, rien!

Man kann über das Wetter oder über Sport reden, jedoch nicht über die Karten(-werte) des Spiels. Und wie soll das funktionieren? Ganz ehrlich, ich wusste es vor meiner ersten Partie auch nicht. Aber es funktioniert! von Partie zu Partie sogar immer besser. Ja und wie? Das muss jede Gruppe, jeder Spieler selbst herausfinden. Ich gebe hier keine Tipps, keine Hinweise, nix, nothing, rien.

Unsere Eindrücke

The MindWir waren völlig überrascht von „The Mind“. Es funktioniert tatsächlich. Meiner Frau und mir ist es nach wenigen Partien zu zweit gelungen, uns auf einer spirituellen Ebene, in einer parallelen Gedankenwelt, frei von allen Störeinflüssen, auf uns und das wesentliche (das Spiel) zu konzentrieren. Und, wir wurden Eins. Wir sind bis Level 12 gekommen. 24 von 100 Karten in der richtigen Reihenfolge abzulegen, ohne auch nur einen Fehler zu machen, ohne ein Leben zu verlieren. Unsere Gedanken waren synchron. Wow, wir hätten das echt nicht gedacht. Unser Feuer für „The Mind“ war entfacht und wir wollten mehr. Also sind wir eine weitere Stufe hoch.

Die Partie zu dritt

Hier werden dann keine 12 Runden (Level) gespielt, sondern nur maximal 10. Das ist aber nicht einfacher, im Gegenteil. Zu dritt muss man sich schon mehr aufeinander verlassen und vertrauen. Aber auch als Trio waren wir erfolgreich. Fehlte also nur die ultimative Herausforderung: zu viert. Zu viert ist es echt schwer, aber auch nicht unmöglich. 8 Level gilt es zu schaffen und das ist tatsächlich machbar. Zwar wird man das eine oder andere Leben verlieren, also Fehler machen, aber das ist nicht schlimm. Im Notfall hat man ja noch seine „Wurfstern-Karten“. Opfert man eine von diesen, darf jeder Spieler seine niedrigste Karte ablegen. Anschließend synchronisiert sich die Gruppe neu.

Ja, es ist ein Glücksspiel. Aber es macht richtig Spaß wenn man die richtigen Mitspieler hat. Wichtig ist, dass man sich auf das Spiel, den Mechanismus einlässt, auch wenn einem zunächst alles sehr merkwürdig vorkommt.

Fazit

Besonders gefallen hat uns hier, dass es tatsächlich funktioniert. Man kann das Spiel bezwingen. Gemeinsam. Besonders beeindruckend waren für mich Situationen bei denen, in jeder Besetzung, direkt aufeinanderfolgende Karten korrekt abgelegt wurden. Wahnsinn. Das Spielprinzip von „The Game“ lässt sich wirklich auf ein neues Level heben.

Wer also „The Game“ mag, sollte sich „The Mind“ unbedingt anschauen. Es lohnt sich und alle Mitspieler werden mit einem ganz besonderen Spielerlebnis belohnt.

© 15.03.18 Oliver Sack
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Abbildungen der Spiele und Regelauszüge © NSV / Fotos: Oliver Sack


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