mycelia titel

Lesezeit: 7 Minuten

Mycelia – abgeleitet von „Mycel“, was umgangssprachlich so viel wie „Pilzgeflecht“ heißt, ist der Titel dieses Deckbuilders von Ravensburger. Welche lustigen Pilze allerdings im Spiel waren, als man sich für die Farbgebung der Box entschied, wird ein Geheimnis bleiben und hat mit dem Spiel nichts zu tun. Zum Glück. Was hier vor uns liegt, ist ein schöner familientauglicher Deckbuilder der in seinem Grundspiel sehr gut das Deckbuilding den Spielenden näher bringt. Mit den Erweiterungskarten allerdings wird Mycelia dann zu einem etwas anspruchsvolleren Familienspiel, das man taktisch oder aus dem Bauch heraus spielen kann. Und alles verpackt in tolle Illustrationen von allerlei Pilzen, die man mal kennt, mal neu entdecken darf.

Mycelia

Name: Mycelia

Für 1-4 Spielpilze, ab 9 Jahren

Autor: Daniel Greiner

Illustrationen: Justin Chan, Matt Paquette Co

Verlag: Ravensburger

Sprachneutrales Spielmaterial: Nein

Spieldauer: 45 Minuten

Platzbedarf: ca. 90x90cm

Verlagstext

Taucht ein in die wundervolle Welt von Mycelia. Bringt die heiligen Tautropfen aus eurem Wald zum Schrein des Lebens und erhaltet die Unterstützung der Waldgöttin.

Wem gelingt dies am schnellsten? Ihr braucht die Unterstützung der mysteriösen Waldbewohner, die in Form von Karten das eigene Kartendeck verbessern können und euch so zu individuellen und besseren Fähigkeiten verhelfen.

Wer zuerst das eigene Spielfeld leergeräumt hat, gewinnt den Segen der Waldgöttin und das Spiel.

Quelle: www.ravensburger.de

 

Mycelia – Überblick

mycelia szene„Mycelia – Im Tal der Tausend Tautropfen“, so der vollständige Titel des Spiels, ist ein klassischer Deckbuilder, den wir nutzen, um „Tautropfen“ von unserem Tableau loszuwerden. Wer dies als Erstes schafft, gewinnt. Ganz einfach, oder?

Nun, es ist zwar einfach erklärt, aber dann doch nicht so einfach gespielt.

Jeder bekommt zu Beginn dieselben Startkarten als Start-Deck. Dazu ein Tableau mit 20 Feldern (4×5 Raster) aufgeteilt in vier verschiedene Landschaftstypen. Auf diesen Feldern werden 20 Tautropfen in Gruppen (1-3) verteilt. Dadurch bleiben manche Felder leer, andere haben bis zu 3 Tautropfen.

Wir versuchen jetzt, durch Ausspielen von drei Karten diese Tautropfen in Richtung „Schrein“ (Ausgang) zu bewegen oder sie direkt vom Spielplan zu nehmen. Anschließend können wir, sofern wir ausreichend Geld haben, weitere Karten aus einer allgemeinen Auslage in unser Kartendeck kaufen, um in den nachfolgenden Runden eventuell bessere Aktionen durchführen zu können.

mycelia schreinAlle Tautropfen, die das Tableau verlassen, egal ob durch bewegen oder entnehmen, wandern auf den „Schrein des Lebens“. Liegen dort, je nach Anzahl Mitspielender eine bestimmte Anzahl an Tautropfen, wird der „Schrein“ in Bewegung gesetzt (gedreht). Dadurch fallen alle Tautropfen und ein Symbolwürfel durch eine Öffnung auf den Tisch. Der Würfel gibt nun an, auf welche Felder des Tableaus neue Tautropfen ins Spiel kommen (max. 2).

Sobald es jemandem gelingt, alle seine Tautropfen vom eigenen Tableau zu bewegen, wird die aktueller Runde noch zu Ende gespielt und es gewinnt, wer alle eigenen Tautropfen losgeworden ist.

Unsere Eindrücke

Mycelia kommt optisch sehr gut daher (Ausnahme: rosa Box). Die Pilze auf den Karten sind sehr schön gestaltet und das Original ist gut zu erkennen. Der leicht verspielte Touch in der Darstellung macht es angenehm. Zusätzlich steht auf jeder Karte auch der Name des abgebildeten Pilzes und zwar so, wie es die Pilzliebhaber gerne haben wollen, auf Latein. Da das aber nur ein optisches Plus ist und der Name des Pilzes im Spiel keine Rolle spielt, ist es auch nicht schlimm, wenn dort eben die lateinischen und nicht die deutschen Namen stehen.

Mycelia steinpilz

(Boletus edulis = Gemeine Steinpilz, Herrenpilz, Edelpilz oder auch Dobernickel genannt)

Laut Redakteur ist der lateinische Name auch eindeutiger, da so mancher Pilz viele deutsche Namen haben kann, aber nur einen lateinischen.

In der Grundvariante, ohne die Karten der Erweiterung spielt sich Mycelia flott und schnörkellos. Die einzelnen Spielzüge lassen sich gut vorbereiten und entsprechend kurz ist die Downtime bei Mycelia. Deutlich mehr Schwung kommt mit den Karten der Erweiterung ins Spiel. Zwar wird das Spiel dadurch nicht komplexer oder komplizierter, dafür nimmt eine Partie aber richtig Fahrt auf. Es genügt dann nicht mehr, sein Deck einfach nur bei jeder Gelegenheit mit neuen Karten zu ergänzen, um zu schauen, ob und wie man vorwärtskommt. Jetzt geht es vielmehr darum, sein Deck mit den richtigen Karten zu verstärken und gleichzeitig schlank zu halten, um so in jedem Zug möglichst viele Tautropfen zu eliminieren. Mindestens 1 Tautropfen zu entsorgen sollte man auf jeden Fall versuchen anzustreben.

Welche Karten hier besonders geeignet sind, lässt sich schlecht sagen. Es hängt viel von der Kombination ab. So sollte man die zweite Karte, die man kauft, nach dem richten, was die zuerst gekaufte Karte kann. Eine gute Kombi ist richtig stark. Im Übrigen sollte man auch nicht zu viele Karten kaufen und sein Deck damit unnötig aufblasen, zumal in diesem Falle auch nur kleine Karten gekauft werden können. Die richtig starken Karten kosten meist mehr, als man in einer einzigen Runde einnehmen kann. Da heißt es clever vorausplanen, zwei oder drei Runden Geld sparen und dann zuschlagen, sofern kein Mitspielender schneller war und die lukrative Karte zuerst gekauft hat. So lässt sich mit nur zwei bis viert gekauften Karten ein starkes Deck zusammenstellen.

Neben den Karten und dem Deckbuilding gibt es auch noch Zusatzaktionen, die sehr gerne vergessen und unterschätz werden. Zum einen kann man für wenig Geld die offene Auslage an Karten (Karten-Markt) komplett austauschen, zum anderen lässt sich gegen eine geringe Gebühr auch ein Tautropfen zusätzlich entsorgen. Letzteres wird besonders gegen Ende wichtig, wenn die Wege lang sind, das Deck ausgestattet ist und zusätzlich noch Einkommen generiert wird. Dann sollte man wie gesagt darauf achten, diesen einen zusätzlichen Tautropfen vom Tableau nehmen zu können. (#Kleinvieh macht auch Mist).

Ich empfand die ersten Partien sehr angenehm und kurzweilig. Bei einer Spieldauer zu dritt von etwa 30 Minuten waren es meist auch zwei oder drei Partien, die ich hintereinander gespielt habe. Dabei war jede Partie etwas anders und meist bestand der Reiz auch darin, mit den von Beginn an ausliegenden Karten ein starkes Deck aufzubauen.

Fazit

Mycelia HandEin schöner, familientauglicher Deckbuilder, der dank Erweiterungskarten auch für Vielspieler eine angenehme Spieltiefe bietet. Mycelia kann aus dem Bauch heraus ebenso gespielt werden wie als taktischer Deckbuilder mit austariertem Deck. Die Illustrationen wirken niedlich, frisch und lassen dennoch die Pilzart deutlich erkennen.

Mit Mycelia ist ein schöner Einstieg in das Genre „Deckbuilder“.

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Alternativ könnt ihr immer gerne auch auf unserem und auf dem Discord-Server vom Beeple-Netzwerk nach weiteren Meinungen suchen.

© 02.11.2023 Oliver Sack – Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©Ravensburger / Fotos: © Oliver Sack

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