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The Key – der Schlüssel, nur zu was? Na zur Lösung! Klingt jetzt etwas wirr und sinnlos, aber keine Angst, gleich wird es klarer. The Key ist ein Deduktionsspiel oder besser gesagt eine Deduktionsspiel-Reihe von HABA. Sie sollen Rätselspaß für die ganze Familie bringen und das in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Schnelligkeit, Konzentration und Kombinationsgabe sind bei diesen Spielen der Schlüssel – The Key – zum Erfolg. Ein einfaches Spielkonzept ist die Basis für dieses Karten gesteuerte Kombinationsspiel. Kein geringerer als der Thomas Sing, Autor von „Die Crew reist zum neunten Planeten“, hat sich dieses Spielprinzip einfallen lassen. Und es macht richtig Spaß.
Name: The Key
Für 2 bis 4 Personen, ab 8 bzw. 10 oder 12 Jahren.
Autor: Thomas Sing
Grafik: Timo Grubing, Benjamin Petzold
Verlag: Haba
Spieldauer: ca. 45-60 Minuten
Platzbedarf: ca. 100×100 cm
bisher erschienen
Level Starter (ab 8 Jahren): „Raub in der Cliffrock Villa“ und „Sabotage im Lucky Lama Land“ (beide 2020)
Level Medium (ab 10 Jahren): „Mord im Oakdale Club“ (2020) und „Einbruch im Royal Star Casino“ (2021)
Level Expert (ab 12 Jahren): „Flucht aus Strongwall Prison“ (2022)
Stellvertretend für alle Titel stand „Sabotage im Luck Lama Land“ 2021 auf der Empfehlungsliste der Jury Spiel des Jahres.
Verlagstext
Es werden gleich drei Fälle auf einmal gelöst und alle Spielerinnen spielen gleichzeitig. Es gewinnt nicht, wer am schnellsten ist, sondern wer am effizientesten ermittelt und die wenigsten Ermittlungspunkte hat. Das sorgt nochmal für zusätzliche Spannung!
Mit dem einzigartigen Kontrollmechanismus aus Zahlencode und Schlüssel kontrolliert ihr, ob eure Ermittlungsergebnisse richtig sind.
Für jedes Spiel gibt es viele verschiedene Lösungswege: So wird das Spielen garantiert niemals langweilig. Egal wie oft ihr spielt: Jeder Fall ist immer wieder neu und spannend!
Alle Spiele können sowohl in der Gruppe gespielt werden, als auch in einer Solo-Variante. Ideal also auch dann, wenn gerade niemand zum Mitspielen da ist!
Egal ob ihr noch neu seid im Detektivbusiness oder schon echte Ermittlungsprofis: Dank der unterschiedlichen Schwierigkeitslevel der Spiele ist für alle der passende Fall dabei! Das aufwendige und detailreich gestaltete Spielmaterial sorgt für ganz besonderen Spielspaß!
Quelle: Haba
So spielt man The Key
Jeder Mitspielende bekommt zu Beginn einer Rätselrunde einen Sichtschirm zur Lösungsfindung und eine Ermittlungsakte einem kleinen Heft mit sehr nützlichen Informationen.
Das Lösungstableau wird für das Spielende bereitgelegt und alle 140-190 zum Spiel gehörenden Karten werden mit der Rückseite nach oben kreuz und quer auf dem Tisch verteilt.
Alle einigen sich gemeinsam, welcher Fall gespielt werden soll. Der Schlüssel der entsprechenden Farbe wird genannt und bereitgelegt. Jetzt weiß jeder, welcher Fall (Farbe) gespielt wird.
Auf los gehts los! Alle spielen gleichzeitig! Um einen Fall zu lösen, gibt es verschiedene Hinweiskarten, die irgendwo auf dem Tisch liegen. Zu erkennen sind die für den aktuellen Fall nötigen Karten an der Farbmarkierung auf der Rückseite. Man nimmt sich einfach eine dieser Karten und schaut, ob und wie die Hinweise auf der Karte helfen können.
Die Fälle, die gespielt werden, laufen immer nach demselben Schema ab. Es gilt herauszufinden, wie sich drei Kriminalfälle zugetragen haben. Dabei stehen im Einstiegslevel immer die Fragen, wann, wer, was und wie im Raum. Bei den schwereren Leveln „Medium“ und „Expert“ sind es dann mehr Informationen, die zusammengetragen werden müssen, um zu lösen.
Zu der Lösung kommt man immer durch die Hinweiskarten und dem damit möglichen Ausschlussverfahren. Am Ende steht dann eine Zuordnung der drei Fälle, die einen Zahlencode ergeben. So kann zum Beispiel bei „Raub in der Cliffrock Villa“ ermittelt werden, welcher der drei Verdächtigen zu welcher Uhrzeit welches Diebesgut erbeutet hat und welches Fluchtfahrzeug benutzt wurde. Jeder Fall ergibt hier einen anderen Zahlencode, der mithilfe des Lösungstableaus kontrolliert werden kann.
Am Ende, wenn alle Detektive eine Lösung haben (fertigrätseln, ist Ehrensache!) wird ermittelt, wer zur Lösung die wenigsten Informationen genutzt hat. Dieser Detektiv wird Meisterdetektiv und gewinnt die Runde.
Ablauf einer Ermittlungsrunde
Eine Ermittlungsrunde bei „Raub in der Cliffrock Villa“ könnte folgendermaßen ablaufen: Ich möchte wissen, welcher Täter zu welcher Uhrzeit aktiv war. Hierzu ziehe ich eine passende Hinweiskarte „Eine Person mit Brille stahl um 13:00 Uhr“. Mit dieser Information kann ich nun in der 13:00 Uhr Spalte einen der drei Verdächtigen ausschließen, da dieser kein Brillenträger ist. Die nächste Karte gibt mir einen Hinweis zu dem Täter, der um 14:00 Uhr seine Fingerabdrücke am Tatort hinterlassen hat. Mithilfe der Ermittlungsakte kann ich nun den 14:00 Uhr Täter eindeutig identifizieren und siehe da, er ist sogar Brillenträger! Ich kombiniere also diese Information mit der ersten Information und kann direkt sagen, welcher Täter um 13:00, 14:00 und 16:00 Uhr infrage kommt. Jetzt geht es darum, noch herauszufinden, welches Diebesgut wurde jeweils erbeutet und welches Fluchtfahrzeug wurde verwendet. Auch diese Aufgaben löse ich mithilfe der Hinweiskarten und der Ermittlungsakte durch Logik, Kombination und Ausschlussverfahren.
Am Ende steht für mich ein dreistelliger Zahlencode, der mir verrät, ob ich richtig kombiniert habe.
Im Level Medium gilt es einen vierstelligen Code zu finden und im Level Expert muss ein dreistelliger Code am Ende noch einmal richtig umgestellt werden.
Unsere Eindrücke zu The Key
Entscheidend für eine gute Ermittlungsarbeit ist das Ziehen einer richtigen Karte! Zieht man eine Karte, die nicht zur gewählten Farbe (Fall) gehört, bekommt man unweigerlich falsche Informationen, die eine komplette Ermittlung in die falsche Richtung laufen lassen. Es gilt also immer genau hinzuschauen, welche Karte man nimmt. Besonders ärgerlich wird es, wie bei uns passiert, wenn das Spiel noch relativ neu ist und zwei Karten aneinanderkleben, ohne dass man es bemerkt. Laut Rückseite war die Karte richtig, also zum Fall gehörend, die anhaftende Karte jedoch nicht. So waren Vorderseite und Rückseite nicht passend und es gab eine Falschinformation, die erst später aufflog. Das war, wie gesagt ziemlich ärgerlich, ist aber zum Glück nur zwei Mal in unseren Runden vorgekommen.
Spielhilfen
Cool gemacht sind die Ermittlungsakten. Sie sind vollgepackt mit allen Informationen, die wichtig sein können und auch hier heißt es genau hinschauen. Zum Beispiel sind sich Fingerabdrücke und DNA Sequenzen sehr ähnlich. Grundsätzlich sind aber alle Informationen in den Ermittlungsakten eindeutig und sehr hilfreich, wenn man sie clever kombiniert.
Schön auch, dass es das Spielprinzip in drei Schwierigkeitsstufen gibt. So kann man zum einen die Spiele an die Gruppe anpassen und auf Kinder oder Neulinge reagieren oder wenn man mehr Herausforderung als erfahrene Ermittlergruppe sucht, noch eine beziehungsweise zwei Stufen komplizierter spielen. Hier kommt allerdings dazu, dass manche Elemente nicht jedermanns Sache sind. Warum auch immer. Ich zum Beispiel stehe mit den Hinweisen und Minutenangaben aus „Mord im Oakdale Club“ total auf dem Kriegsfuß. Ja, es ist nicht kompliziert zu schauen, was in einen zeitlichen Ablauf auch logisch hineinpasst, aber ich bekomme das irgendwie nicht auf die Kette.
Der Mechanismus
Die Regel, dass alle gleichzeitig spielen, bringt zusätzliche Dynamik ins Spiel. Warte ich zu lange mit dem Suchen von Hinweisen und Informationen, schnappt mir vielleicht jemand die guten Karten weg. Brauche ich zu lange, um die gezogenen Hinweise einzuordnen, nimmt die Zahl an verfügbaren Informationen ebenfalls ab. Und je weniger Karten der gesuchten Farbe zwischen all den anderen Karten liegen, desto schwerer wird es auch, eine Karte zu finden. Denn es spielen nicht nur alle gleichzeitig, sondern alle wühlen gleichzeitig in dem Kartenhaufen in der Tischmitte. Das wiederum löst zusätzlich Hektik und Zeitdruck aus.
All diese Elemente Hektik, Zeitdruck, Kombination, Aufmerksamkeit und am Ende auch Glück harmonisieren perfekt. Keine Partie gleicht der anderen und alle haben Spaß. Und wenn einmal ein Mitspieler die Lösung partout nicht findet, ist es Ehrensache, diesem Spieler bei der Analyse zu helfen, was gerade bei Kinder sehr wichtig ist, damit es nicht zum Spielfrust kommt. Denn eine Runde endet erst, wenn alle die richtige Lösung haben – so gilt es in unseren Runden, so bringt es maximalen gemeinsamen Ermittlungsspaß.
Tipps zum Spielen mit Kindern
Kinder sind nicht so schnell wie Erwachsene. Besonders jüngere. Dies führt unweigerlich dazu, dass Erwachsene sich mehr Karten aus der Mitte schnappen als Kinder. Auch brauchen Kinder etwas länger, die Hinweise zu entziffern, zu kombinieren und zu schlussfolgern. Das ist Tatsache und das ist normal. Was also tun, um diesen Umstand auszugleichen? Ganz einfach. Gebt den Kindern Chancengleichheit, indem nicht alle jederzeit Karten aus der Mitte nehmen, sondern immer alle zusammen eine. Alle wählen eine Karte, werten diese aus und nehmen erst dann wiederum alle gleichzeitig die nächste Karte. Das ist fairer und gibt den Kindern die Chance, auch mal als Erste den Fall zu lösen und alle arbeiten mit derselben Anzahl an Hinweisen. Ihr werdet sehen, meist sind dann auch die Kinder die besseren Detektive.
Eine weitere Möglichkeit für ein ausgeglichenes Spiel ist, den Kindern einen kleinen Vorsprung zu geben. Dabei kann man sich ganz nach den Fähigkeiten der Junior-Detektive richten und entscheiden, ob man ihnen drei, vier oder fünf Karten zugesteht, um einen Vorsprung herauszuarbeiten. Auch das ist unterm Strich mehr als fair.
Euch ist eine Meinung nicht genug?
Schaut doch mal bei den lieben Kollegen vom Beeple-Netzwerk nach. Vielleicht findet ihr unter www.beeple.de noch die eine oder andere Meinung zu diesem Spiel.
Alternativ könnt ihr immer gerne auch auf unserem und auf dem Discord-Server vom Beeple-Netzwerk nach weiteren Meinungen suchen.
© 26.03.2023 Oliver Sack – Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©HABA/ Fotos: © Oliver Sack
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Der Einfachheit halber, verwende ich meist die maskuline Schreibweise in meinen Texten. Wenn ich von „Spieler“ schreibe, meine ich natürlich immer auch „Spielerinnen“ bzw. „Spieler m/w/d“
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