Titelbild Big Monster

Lesezeit: 7 Minuten

Big Monster ist ein flottes Sammel- und Legespiel mit Drafting-Mechanismus und Mehrheiten-Wertung. Außerdem kann es einzeln jeder gegen jeden oder in Teams gespielt werden. Alles also beste Voraussetzungen für ein flottes Familienspiel, wenn da noch zugängliche Regeln wären. Genau hier liegt aber die Krux. Die Regeln sind zwar einfach und einprägsam, doch die Art und Weise, wie uns die Regeln rüber gebracht werden, stellt Gelegenheitsspieler/-innen vor eine große Hürde. Da muss man schon ein wenig frusttolerant sein und einfach mal drauf los spielen. Der A-ha-Effekt kommt bereits in der ersten Partie. Wer jedoch vor dem Spiel den Aufbau, Ablauf und die Funktionen einzelner Symbole verstehen will, braucht einen langen Atem.

Big Monster Box

Name: Big Monster

Für 2 bis 6 Personen, ab 10 Jahren

Autor: Dimitri Perrier

Artwork: Ivan Nikulin

Verlag: Skellig Games

Spieldauer: 30 Minuten

Platzbedarf: zu viert ca. 90 x 90 cm

Verlagstext

In Big Monster bist du ein Forscher, der auf der Suche nach neuen Planeten durch den Weltraum reist. Gerade hast du einen neuen Planeten entdeckt! Dies ist deine Chance, um neue Kreaturen zu identifizieren, seltene Ressourcen zu finden und intergalaktische Missionen zu erfüllen…

Big Monster ist ein Plättchen-Legespiel mit innovativer Drafting Mechanik. Zu Beginn jeder Runde erhält jeder Spieler 10 Monster Plättchen von denen er eines auswählt. Die übrigen werden weitergegeben. Bei der Teammodus-Variante mit 2, 4 oder 6 Spielern lohnt es sich beim Weitergeben der Plättchen schnell zu sein. So kann man einem Teammitglied die richtigen Karten für die nächste Runde zuschanzen oder bei einem Mitglied des gegnerischen Teams genau das Gegenteil tun.

Punkte gibt es für die ausgelegten Plättchen, für Kristalle, die ihr in eurer Auslage vervollständigt habt, für Medaillen, die ihr gesammelt habt, für das Mutieren der Monster auf euren Plättchen und für die Erfüllung der Aufgaben auf eurem Entdecker-Plättchen. So entsteht ein vielseitiges Spiel mit unzähligen Varianten.

Illustriert sind die Plättchen mit schaurig-süßen Monstern, die in eurer Auslage einen unbekannten Planeten entdecken und dabei Kristalle und Medaillen finden oder auf ein anderes Monster stoßen, das eine Mutation auslöst…

Quelle: www.skellig-Games.de

So spielt man Big Monster

BMonster Spielszene

Der allgemeine Spielablauf ist nicht schwer. Jeder hat zu Beginn einer Runde 10 Plättchen in der Hand, wählt eines davon aus und gibt den Rest an eine beliebige Person, verdeckt weiter. Anschließend wird das gewählte Plättchen aufgedeckt und in der eigenen Auslage angelegt. Nun werden die neuen, jetzt 9 Plättchen auf die Hand genommen, eines davon ausgewählt, wieder angelegt und der Rest geht auf die Reise.

Dieser Reigen läuft weiter, bis nur noch 2 Plättchen pro Person übrig bleiben. Dann wird letztmalig in dieser Runde ausgewählt und angelegt.

Runde 2 läuft genau gleich ab. Beginnend mit 10 Plättchen wird wieder Runde um Runde ausgewählt, weitergegeben, aufgedeckt und angelegt.

Nach der zweiten Runde ist Schluss. Jetzt werden mithilfe des Wertungsblocks die Einzelwertungen abgehandelt und summiert. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt. Es kann alles so einfach sein.

Während den beiden Runden können noch Bonuspunkte gesammelt werden, wenn Bedingungen erfüllt werden, die auf den entsprechenden Bonusplättchen angegeben sind. Einige der Bonusplättchen werden dabei sofort während des Spiels gewertet, andere erst am Ende in der Schlusswertung.

Big Monster im Team läuft ähnlich ab. Einziger Unterschied, man sollte darauf achten, wem man seine Plättchen während des Draftens gibt. Gute Plättchen vorzugsweise im Team untereinander weitergeben, vermeintlich nicht so gute, schiebt man besser dem gegnerischen Team unter. Am Ende werden die Punkte der einzelnen Teammitglieder zu einem Teamergebnis addiert.

Unsere Eindrücke zu Big Monster

Wie eingangs erwähnt, war der Spieleinstieg recht frustrierend und ich war kurz davor, das Spiel wieder wegzupacken. Die Beschreibung des Spielaufbaus war trotz vieler Bilder zunächst verwirrend, klärte sich aber schnell auf. Es wäre wirklich wünschenswert gewesen, die Spielelemente etwas detaillierter zu definieren. Irgendwie sind wir nicht klargekommen oder hatten einen schlechten Tag. Vier Vielspieler, alle verwirrt – kann das noch Zufall sein?

Aber wir hatten uns vorgenommen, Big Monster zu spielen und deshalb hatten wir uns durchgebissen.

 

Big MonsterBereits in der ersten Runde war dann doch vieles klarer und es kam schnell zu einem guten Spielfluss. Zwar mussten wir bezüglich einzelner Funktionen, Vorteilen und Symbolen kurz in den Regeln nachschlagen, aber eigentlich war alles klar. Runde 2 lief dann auch entsprechend flott.

Die Ernüchterung kam bei der Schlusswertung. Jetzt war deutlich zu sehen, wo man etwas taktischer hätte spielen müssen. Eine Partie später kam auch hier das große A-ha. Nachdem jetzt alle das Spielprinzip intus hatten, war es Zeit für den nächsten Schritt. Die Team-Variante.

Das Spiel Team gegen Team gefiel uns von Anfang an besser als die voll kompetitive Variante. Es wird noch ein wenig taktischer und bis zuletzt war nicht ersichtlich, welches Team in Führung lag. Erst beim Addieren der Einzelergebnisse kam die Gewissheit und die Überraschung.

 

Hat man also die Regelhürden überwunden und die Finessen erkannt, ist Big Monster ein schönes, kurzweiliges Familienspiel, das uns wie gesagt als Team-Variante am besten gefallen hat. Ich persönlich würde es immer wieder mitspielen.

 

Die Kombinationsmöglichkeiten und die Spezialisierung auf einzelne Monster-Typen scheinen gerade im Team-Spiel der Schlüssel zu Erfolg zu sein. Dabei ist es auch immer wichtig, die Auslage des gegnerischen Teams im Auge zu behalten, um ihnen nicht zu viele gute Plättchen zu überlassen. Das ist besonders bei den raren Big Monster der Fall. Es ist das einzige Monster, dass aus zwei Plättchen besteht. Hat man eines in seiner Auslage, also ein „halbes Monster“, bringt dies nur einen läppischen Punkt. Hat man beide Hälften in seiner Auslage, sind es dann gleich 11 Punkte, was richtig viel ist, wenn man bedenkt, dass diese 11 durch andere Bonuskarten nochmals aufgewertet werden können.

 

Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind auch die Monster die mutieren können. Durch Mutation erhöht sich die Punktzahl eines einzelnen Plättchens dadurch schon mal auf bis zu 20 Punkte. Zum Vergleich: Bei der Schlusswertung kommt man auf rund 90 bis 120 Punkte. Aber auch andere Monster-Arten können dicke Punkte generieren. Es lohnt sich, hier verschiedene Strategien zu testen, denn ein Limit bleibt: Es werden genau 18 Plättchen in die eigene Auslage gelegt. Da kommt es auf eine gute Kombination oder Spezialisierung an. Wenn der Plättchen-Stapel mitspielt.

© 23.03.2021 Oliver Sack

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Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©Skellig Games / Fotos: © Oliver Sack
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