Lesezeit: 7 Minuten
von Oliver
Die Magischen Schlüssel – Kinderspiel des Jahres 2024 macht einmal mehr alles richtig. Einfache Regeln, ansprechendes Material und einen besonderen Kniff, der einen hohen Aufforderungscharakter besitzt. Und genau letzteres ist es, was Kinderspiele so erfolgreich macht. Es muss ein Kniff sein. Etwas Spannendes, etwas, was sich Kinder vielleicht nicht so richtig erklären können. Solche Effekte lassen sich fast schon traditionell immer durch Magnetismus erreichen. Die unsichtbare Kraft eines Magnetfeldes wirkt verlässlich als Hingucker und fasziniert immer. So auch wieder in diesem Spiel. Welcher Schlüssel hat die Magie, die Truhe zu öffnen? Durch die kleinen versteckten Magnete ist es unmöglich, einem Schlüssel anzusehen, ob er passt oder nicht. Im Gegensatz zu ähnlichen Spielen können die Kinder also nicht durch reine Betrachtung zielsicher den passenden Schlüssel wählen. Es bleibt immer ein Geheimnis, es sei denn, man hat den goldenen Schlüssel.
Name: Die Magischen Schlüssel
Für 2 bis 4 Kinder, ab 6 Jahren
Autoren: Arno Steinwender und Markus Slawitscheck
Illustratorin: Camillia Peyroux
Verlag: Game Factory / Happy Baobab
Dauer: ca. 15 Minuten
Platzbedarf: gering
Auszeichnung: Kinderspiel des Jahres, 2024
Platzbedarf: ca. 80×80 cm
Verlagstext
In diesem zauberhaften Kinderspiel würfeln sich 2-4 Spieler durch den magischen Schlüsselwald. In jedem Weg-Feld steckt zu Beginn ein Schlüssel – je weiter man in den Würfelwald eindringt, desto funkelnder die Belohnung. Der Weg durch den magischen Schlüsselwald birgt aber auch Risiken: Zeigen alle drei Würfel das Mond-Symbol, heißt es „Gute Nacht“ und der Zug ist beendet. Wagt man also noch einen Würfelwurf oder versucht man sein Glück mit diesem Schlüssel? Manche Schlüssel öffnen die Truhe, andere wiederum passen nicht in das Schloss … die Spannung steigt!
Quelle: Game Factory
Das Spiel
Ziel des Spiels ist es, die magische Schatztruhe zu öffnen, um Edelsteine zu erhalten. Um jedoch die Truhe öffnen zu können, braucht es einen passenden Schlüssel. Im magischen Wald versteckt liegen viele Schlüssel, aber nicht alle öffnen auch die Truhe. Außer einem – dem goldenen Schlüssel am Ende des Weges.
Wer an der Reihe ist, wirft die drei Würfel und schaut, welche einen Mond zeigen. Diese kommen zunächst aus dem Spiel. Aus den verbleibenden Würfel wird einer gewählt und die Spielfigur entsprechend vorwärts gezogen. Nun muss entschieden werden. Weiter das Glück herausfordern und alle verbleibenden Würfel erneut werfen, um die Spielfigur noch weiter vorwärts zu bewegen oder zu passen und an Ort und Stelle einen Schlüssel zu nehmen in der Hoffnung, dass dieser die Truhe öffnet.
Egal ob nun der Schlüssel passt oder nicht, wird die Spielfigur zurück auf das Startfeld gesetzt. Ein passender Schlüssel kommt aus dem Spiel und ein nicht passender Schlüssel wandert in den eigenen Vorrat. Endet ein Spielzug jedoch, weil alle drei Würfel einen Mond zeigen, bleibt die Spielfigur an Ort und Stelle stehen und der Spielzug ist beendet. Die nächste Spielerin kann würfeln und von dort aus weiter ziehen.
Wer jedoch drei Monde gewürfelt hat und im eigenen Vorrat einen nicht passenden Schlüssel liegen hat, der kann diesen jetzt abgeben und alle Würfel noch einmal werfen.
Doch warum sollte man etwas riskieren und immer wieder das Glück herausfordern und erneut würfeln? Der Weg zum Schloss und somit zum goldenen Schlüssel, der die Truhe garantiert öffnet, ist lang und zudem bekommt man mit passendem Schlüssel mehr Kristalle, je weiter man auf dem Weg vorangekommen ist. Wer also viel riskiert, kann auch viel bekommen.
Am Ende gewinnt, wer abhängig von der Spielerzahl eine bestimmte Anzahl Kristalle gesammelt hat.
Unsere Erfahrungen und Eindrücke
Man kann permanent sein Glück herausfordern oder in kleinen Schritten vorwärtsgehen. Beide Strategien funktionieren. Kinder neigen eher dazu, das Glück auf die Probe zu stellen. Sie mögen es, etwas zu riskieren, auch wenn es manchmal nicht klappt, da die Mischung aus Glück, Zufall und Risiko-Möglichkeiten recht gut abgewogen ist.
Dazu kommt dann noch die Schatztruhe, die die Belohnung in Form von roten Kristallen enthält. Hey, ganz ehrlich, so eine Schatztruhe hat doch etwas Geheimnisvolles. Wer will da nicht reinschauen und sich die Taschen vollstopfen? Eben, jeder! Doch wie funktioniert das Schloss, das die Truhe öffnet?
Im Gegensatz zu anderen Kinderspielen mit „geheimnisvollem Mechanismus“ ist hier bei „Die Magischen Schlüssel“ nichts zu erkennen. Alle Schlüssel sehen bis auf die Farbe exakt gleich aus. Auch am und im Schloss der Truhe ist nichts zu erkennen. Das ist raffiniert. Denn viel zu oft war es in der Vergangenheit so, dass man etwas erkennen konnte, was den Mechanismus überlisten kann. Aber hier ist wirklich gar nichts zu erkennen. Alle Schlüssel passen ins Schloss, alle lassen sich drehen. Doch „Klick“ machte es außer beim goldenen Schlüssel nicht immer. Und das ist spannend!
Jedoch sollte man das Ganze immer mit viel Gefühl machen. Etwas zu stark am Schlüssel gedrückt oder den Deckel der Truhe etwas zur Seite verschoben und schon springt die Truhe auf, obwohl der verwendete Schlüssel eigentlich nicht passt. Da gilt es aufzupassen. Wir haben das Spiel bisher immer so erklärt, dass die Truhe nur unten gehalten werden darf und die Schlüssel nur funktionieren, wenn man diese mit 2 Finger vorsichtig und langsam dreht. Da es magische Schlüssel sind, funktionieren sie nur so.
„Aber können Kinder mit dem „can’t stopp“ Mechanismus umgehen? Reizen sie es nicht zu sehr aus?“ Diese Frage haben wir mehrfach gehört und können sagen, ja, Kinder können damit umgehen. Es ist meist viel wichtiger, überhaupt einen Schlüssel zu bekommen, um diesen zu probieren, als um jeden Preis zu versuchen, den goldenen Schlüssel zu bekommen.
Die Faszination des Mechanismus wiegt meist sogar höher als der Gewinn des Spiels. Dadurch kommt es meist auch zu mehr als einer Runde. Und jede Runde ist aufs Neue spannend und macht Spaß.
Fazit
Ein tolles Familienspiel, das gerade mit kleineren Kindern sehr gut funktioniert. Jedoch ist es kein Fehler, wenn immer ein Erwachsener oder älteres Kind mit am Tisch sitzt, da die Truhe ziemlich empfindlich ist und bei „gröberer Behandlung“ auch mit einem falschen Schlüssel aufspringen kann.
Euch ist eine Meinung nicht genug?
Schaut doch mal bei den lieben Kollegen vom Beeple-Netzwerk nach. Vielleicht findet ihr unter www.beeple.de noch die eine oder andere Meinung zu diesem Spiel.
Alternativ könnt ihr immer gerne auch auf unserem und auf dem Discord-Server vom Beeple-Netzwerk nach weiteren Meinungen suchen.
© 06.09.2024 Oliver Sack – Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©Game Factory / Fotos: © Oliver Sack
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Der Einfachheit halber, verwende ich meist die maskuline Schreibweise in meinen Texten. Wenn ich von „Spieler“ schreibe, meine ich natürlich immer auch „Spielerinnen“ bzw. „Spieler m/w/d“
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