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Wühlmäuse sind so ziemlich das ärgerlichste, was man im Garten haben kann. Sie machen vor keiner Knolle, Blumenzwiebel und Rinde halt. Ganz wissenschaftlich gesehen, sind Wühlmäuse (Arvicolinae), eine Unterfamilie der Wühler (Cricetidae). Davon gibt es in Europa, Asien und Nordamerika über 150 Arten. Zu den bekanntesten Arten gehören die Feldmaus, die Rötelmaus, die Bisamratte, die Schermäuse und sogar die Lemminge. Zu den bekanntesten, natürlichen Feinden zählen unter anderem Rotfuchs, Hermelin und Mauswiesel. Doch zurück zum heimischen Spieltisch. Beim Kinderspiel Wühlmäuse sieht das Ganze etwas übersichtlicher aus. Hier übernehmen die Kinder die Rolle der possierlichen Wühlmäuse und wühlen sich durch das Laub in der Schachtel, auf der Suche nach kleinen Insekten, Samen und Früchten, ohne dabei Schaden anzurichten und sich vor Feinden fürchten zu müssen.
Name: Wühlmäuse
Für 2-5 Spieler, ab 5 Jahren
Autoren: Jens-Peter Schliemann, Guido Hoffmann
Illustratoren: Johann Rüttinger, Paul Kappler
Verlag: Drei Hasen in der Abendsonne
Spieldauer: 15-25 Minuten
Platzbedarf: ca. 50x50cm
Spielablauf bei Wühlmäuse
Zu Spielbeginn liegen nur Blätter ohne Motiv in der Spielschachtel. Alle anderen Blätter (mit Motiv) liegen in einem Stoffsäckchen. Der Spieler, der an der Reihe ist, zieht nun aus dem Säckchen 1 weiteres Blatt, schaut sich das Motiv geheim an, merkt sich das Motiv und mischt das Blatt anschließend verdeckt unter die anderen Blätter in der Schachtel.
Jetzt geht es los. Alle anderen wühlen mit einer Hand im Blätterhaufen und versuchen, als erster, das neue Motiv zu finden. Das wird mit der Zeit immer schwerer, da in jeder Runde so ein neues Motiv hinzukommt. Wer das gesuchte Motiv findet, ruft laut den Namen des Motivs und bekommt, wenn es richtig ist, zur Belohnung eine Münze. Wer falsch liegt, scheidet aus der laufenden Runde aus. Je nach Alter der Kinder, war es bei uns auch ausreichend, das neue Motiv zu finden ohne dabei zwingend den Namen des Motivs nennen zu können. Das Spiel bietet hier genügend Freiräume für Modifikationen, um es an die mitspielenden Kinder anzupassen.
Das Spiel endet, sobald das Stoffsäckchen leer ist. Gewonnen hat dann die Wühlmaus, die am meisten Münzen gesammelt hat.
Unsere Eindrücke und Erfahrungen
Es ist gar nicht so einfach, sich alles zu merken. Gerade wenn schon ein Großteil der Blätter mit Motiven im Spiel ist, wird es immer schwerer sich zu merken, was schon da war und was neu ist. Doch wie so oft, bei Spielen mit Memo-Element, tun sich hier die Kinder wieder einmal deutlich leichter als die Erwachsenen.
Die tolle Aufmachung hat bei den Kindern hier im Kindergarten immer gleich für Begeisterung und Tatendrang gesorgt. Es war immer einfach, eine Spielgruppe zu finden. Ja, man kann sogar sagen, die Kids waren richtig heiß auf eine Partie Wühlmäuse.
Dazu kommt auch, dass das Spiel viele Motive aus der heimischen Tier- und Pflanzenwelt beinhaltet, sich somit sehr viel Bekanntes, Interessantes und auch Neues darin findet.
Das Spielmaterial eignet sich auch sehr gut, um über unsere Natur zu sprechen, während man das Spiel vorbereitet und erklärt. Alle Blätter und Tiere sind dazu kurz und knapp im Regelheft beschrieben. Eine Besonderheit, die bei manch anderem Kinderspiel mit ähnlicher Thematik leider fehlt. Denn mit den Erklärungen hat das Ganze einen zusätzlichen Lerneffekt für Groß und Klein.
Varianten zum Spiel
Für eine etwas kürzere Partie, kann man die Bedingungen für das Spielende modifizieren und einfach solange spielen, bis ein Spieler 4, 5 oder 6 Münzen gesammelt hat.
Als Erwachsener kann man auch nur die Kinder nach den neuen Motiven suchen lassen. In diesem Fall einfach ein Blatt nach dem anderen ins Spiel bringen und die Kinder nach dem jeweils neuen Motiv suchen lassen. Die restlichen Regeln bleiben dabei unverändert.
Auch lässt sich Wühlmäuse leicht abgewandelt recht gut mit Kindern ab 3 Jahren spielen. Dazu haben wir nur Blätter mit Motiven verwendet, die die Kinder bereits kennen und ihnen das jeweilige Motiv vor dem untermischen des Blattes, nochmals kurz gezeigt. So war es für die „Kleinen“ im Kindergarten absolut kein Problem, auch mal das Spiel der „Großen“ zu spielen. Und auch hier war der Spielspaß Riesen groß.
Unser Fazit zu Wühlmäuse
Hier haben wir ein wirklich tolles Kinderspiel gefunden. Wunderschöne Illustrationen, stabiles Material und eine tolle Hintergrundgeschichte, die den Kindern immer wieder Lust gemacht hat. Dazu kommt, dass das Ganze auch noch einen lehrreichen Effekt hat, denn alle Insekten, Blätter, Früchte und so weiter, sind im Begleitheft erklärt. So lernen die Kinder gleich noch etwas von der einheimischen Flora und Fauna. Das gilt im Übrigen auch für die (hoffentlich) mitspielenden Eltern. Auch sie können sicher hier noch etwas lernen, denn wer kennt schon alles was die Natur um uns herum zu bieten hat? Es gibt immer etwas zu entdecken. Bei uns waren es die Samen der Espe und ein Schmetterling namens Brauner Bär, die bis dato keiner (er)kannte.
Kleiner Tipp für Eltern
Nach einer Partie Wühlmäuse ruhig mal mit den Kindern raus in die Natur und schauen, welches Motiv aus dem Spiel sich draußen wieder finden lässt. Egal zu welcher Jahreszeit!
Danksagung
An dieser Stelle möchten wir uns auch bei unseren Hand-Foto-Modells Ida und Lotta recht herzlich bedanken. Ihr habt das toll gemacht.
© 02.02.2020 Oliver Sack
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Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©Drei Hasen in der Abendsonne / Fotos: © Oliver Sack
Dies ist keine Werbung, dies ist eine rein sachliche Meinungsäußerung zu einem Produkt.
Der Einfachheit halber, verwende ich die maskuline Schreibweise in meinen Texten. Wenn ich von „Spieler“ schreibe, meine ich natürlich immer auch „Spielerinnen“ bzw. „Spieler m/w/d“