Z3BRA (D. Hanneforth, U. Mölter, 2023)

Mit Z3BRA kommt (mal wieder) eine Variante eines erfolgreichen Kartenspiels mit leicht geänderten Regeln und neuem Move auf unsere Tische. Was macht es besser? Was macht es anders? Oder ist es nur ein Abklatsch zum Zwecke der Umsatzsteigerung? Wie dem auch sei, Z3BRA ist kein Plagiat, es bedient sich lediglich einem ähnlichen Grundmechanismus. Auch wenn die Ähnlichkeiten zu SKYJO ganz offensichtlich sind. Nach SKYJO kam 2019 zunächst HILO (Schmidtspiele), welches sehr ähnlich war, aber nicht bei den SKYJO Fans punkten konnte. Ein Jahr später kam ALLEGRA (Drei Hasen) und packte einen ganz anderen, sehr raffinierten Dreh auf das Spiel und jetzt, 2023 ist es eben Z3BRA welches sich wiederum am bekannten Mechanismus orientiert. Und übrigens, auch SKYJO (2015) hat den Mechanismus nicht erfunden, denn es ähnelt Biberbande (Amigo, 2002) und basiert wie alle anderen auf dem Kartenspiel „Golf“.

Aller guten Dinge sind 3 – besonders bei Z3BRA!

Ordne drei Karten mit gleicher Farbe oder Zahl in deiner Auslage so an, wie Streifen auf einem Zebra sind: längs, quer oder schräg. Dann bilden diese Karten ein Trio und du darfst sie abwerfen. So kommt ihr eurem Ziel, alle Karten loszuwerden, Trio für Trio näher. Am Ende des Spiels sind alle Karten, die ihr noch habt, Minuspunkte wert – also werdet sie besser los!

Nacheinander deckt ihr Karten in eurer Auslage auf und tauscht diese aus, manchmal auch mit euren Mitspielenden. So spielt ihr, bis jemand alle Karten loswerden oder alle eigenen Karten aufdecken konnte. Wer am Ende die wenigsten Minuspunkte hat, gewinnt.

Quelle: www.amigo-spiele.de

Jeder Mitspielende bekommt 15 Karten, die nicht angesehen werden dürfen. Neun davon werden in einem 3×3 Rater verdeckt ausgelegt, der Rest wird als persönlicher Nachziehstapel bereitgelegt. Anschließend werden zwei Karten aufgedeckt und es kann losgehen.

Ziel ist es jetzt, möglichst alle 15 Karten loszuwerden oder zumindest eine sehr kleine Gesamtsumme an Zahlenwerten auf den verbliebenen Karten vorzuweisen. Um Karten loszuwerden, müssen Trios gebildet werden in der 3×3 Auslage. Entweder horizontal, vertikal oder diagonal. Ein Trio kann aus drei gleichen Zahlen gebildet werden oder aus den Karten derselben Farbe. Liegt ein Trio aus, kommen die Karten aus dem Spiel und die Auslage wird wenn möglich vom persönlichen Nachziehstapel auf 3×3 Karten aufgefüllt. Ist ein Auffüllen nicht möglich, werden die verbleibenden Karten einfach zusammengeschoben zu einem 2×3 oder 3×2 Raster.

Wer am Zug ist, darf eine Karte vom Nachziehstapel oder Ablagestapel nehmen und dann entscheiden, ob man sie zurück auf den Ablagestapel legt und stattdessen eine verdeckte Karte in der Auslage umdreht oder ob man eine Karte aus der Auslage (verdeckt oder offen) gegen die gezogene Karte austauschen möchte.

So offenbaren sich von Runde zu Runde mehr Karten aus der eignen Auslage und es können im Idealfall dadurch auch Trios gebildet werden.

Im Vergleich zu SKYJO kommen jetzt noch zwei weitere Möglichkeiten hinzu, ein Trio zu bilden. Kann man in seiner Auslage ein Trio durch vertauschen von zwei Karten bilden, so ist dies erlaubt. Zusätzlich muss dann jedoch eine weitere Karte in der Auslage aufgedeckt werden.

Die zweite Möglichkeit, ein Trio zu bilden, ist durch Tauschen mit einem Mitspielenden. Hat eine andere Person in seiner offenen Auslage eine Karte liegen, mit deren Hilfe man selbst ein Trio bilden könnte, so darf man diese Karte zu sich nehmen und dafür eine eigene Karte zurückgeben. Dies geht allerdings nur, wenn man dadurch ein Trio bilden kann und wenn man zuvor eine Karte gezogen hat, deren Zahl oder Farbe mit der Karte übereinstimmt, die man sich von jemandem nehmen möchte.

Der Rest ist wie bekannt. Wer alle seine Karten aufgedeckt hat, läutet das Rundenende ein. Abschließend werden dann von allen eigenen Karten die Minuspunkte ermittelt und notiert.

Da SKYJO wohl zur Zeit das bekannteste Kartenspiel dieser Art auf dem Markt ist, möchte ich Z3BRA gerne damit vergleichen.

Im Gegensatz zu SKYJO dauert eine Partie Z3BRA gefühlt deutlich kürzer. Da die Grundregeln dieselben sind, fällt auch der Einstieg ins Spiel recht leicht. Anfangs tut man sich jedoch noch schwer, ein Trio aus drei Karten gleicher Farbe zu bilden. Dies wird ebenso wie ein diagonales Trio gerne übersehen.

Die Möglichkeit, in seiner eigenen Auslage zwei Karten zu vertauschen, gefällt, kam bei uns bisher jedoch nicht so oft vor. Das gilt auch für den Kartentausch mit einer anderen Person. Kommt zwar auch selten vor, hebt aber die Stimmung und Schadenfreude am Tisch an. Auch wenn das Klauen von Karten so schon etwas gemein ist, so sind doch 50% der Beteiligten mit dieser Situation zufrieden. (Memo an Schatz: Es ist nicht böse gemeint, es ist regelkonform).

Alles in allem wirkt Z3BRA frisch, obwohl es auf einem bekannten Mechanismus beruht. Die kurze Spieldauer einer Runde ist recht angenehm, sodass meist mehrere Partien hintereinander gespielt werden. Wir orientieren uns dabei an der Zahl der Mitspielenden. Entweder darf jeder ein oder zwei Mal beginnen oder wir spielen, bis jemand zwei Durchgänge gewonnen hat. Punkte zählen wir dabei nur um den Rundensieger und Verlierer zu ermitteln. Punkte notieren wir nicht.

2023 Z3BRA (Amigo)

2022 Skyjo Action (Magilano)

2020 Allegra (Drei Hasen)

2019 HiLo (Schmidtspiele)

2015 Skyjo (Magilano)

2010 Cabo (u.a. Smiling Monster Games)

2002 Biberbande (Amigo)

1996 Rat-a-Tat Cat (Gamewright)

???? Golf

 

Golf, den Urvater der Spiele, spielt man in seiner Grundvariante so:

Je nach Anzahl der Mitspielenden mit einem oder zwei Sätzen französisch Blatt (52 Karten). An jede Person werden 6 Karten verteilt. Diese werden in zwei 3-er Reihen verdeckt ausgelegt. Anschließend werden zwei davon aufgedeckt. Die aktive Person zieht dann eine Karte vom Nachziehstapel oder Ablagestapel und tausch damit eine seiner offenen oder verdeckten Karten aus. Ziel ist es, am Ende, wenn alle 6 Karten offen vor einem liegen, die kleinste Summe zu haben, um zu gewinnen. Verlierer ist, wer die höchste Summe hat.

Neben dieser Grundvarianten gibt es einige Variationen und verschiedene Arten der Karten-Wertung.

Weitere Namen für das Kartenspiel „Golf“ sind: Polish Polka, Polish Poker, Turtle, Hara Kiri und Crazy Nines