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Wer möchte nicht gerne die kleinen knuffigen Drachen hüten wollen, wenn es sie denn wirklich gäbe? OK, der eine oder andere hat bestimmte einen Drachen zu Hause … aber lassen wir das. Bereits auf den ersten Blick ist die Handschrift von Michael Menzel auf der Box zu erkennen, aber ist er nicht Illustrator von Spielen? Denn sein Name steht als Autor prominent über dem Titel des Spiels. Ja, er ist Illustrator, aber manchmal hat er einfach Lust, ein Spiel zu kreieren und die Vergangenheit hat gezeigt, wenn er das macht, macht er es richtig. Somit gibt es bei Drachenhüter schon eine gewisse Erwartungshaltung in der Szene. Fragt sich also, ob Michael Menzel mit seinem Drachenhüter dieser Erwartungshaltung gerecht werden kann.

drachenhueter box

Name: Drachenhüter

Für 2-4 Personen, ab 8 Jahren

Autor: Michael Menzel

Illustration: Michael Menzel

Verlag: Kosmos

Spieldauer: ca. 30-40 Minuten

Platzbedarf: ca. 80x80cm

Verlagstext

Wer hütet die jungen Drachen am besten? Werdet in diesem Kartenspiel zur Zauberin oder zum Zauberer und sammelt Drachen in einer Farbe, um euch Teile der magischen Amulette zu verdienen. Wie viele Drachen in welcher Farbe ausgelegt werden dürfen, bestimmt das magische Buch. Doch aufgepasst: Ihr könnt das magische Buch verzaubern und so das Spiel nach euren Wünschen verändern. Möglichst viele Drachen von einer Sorte und viele auf einmal auslegen? Oder möglichst schnell Amulette vollenden und wertvolle Perlen erhalten? Die richtige Taktik ist gefragt! Sobald eine bestimmte Anzahl an Amuletten vollständig ist, endet das Kartenspiel. Einfache Regeln ermöglichen euch sofort loszulegen.

Quelle: www.kosmos.de

Der grobe Spielablauf

Zu Spielbeginn liegen zwei Nachziehstapel und zwei offene Drachenkarten aus. Der aktive Drachenhüter, die aktive Drachenhüterin, darf in der ersten Phase des Spiels bis zu drei Karten ausschließlich aus der offenen Auslage auf die Hand nehmen.

In der zweiten Phase dürfen nun Handkarten offen in die eigene Auslage gespielt werden. Dabei ist zu beachten, dass nur auf die beiden äußeren der bis zu vier eigenen Ablagestapel (Farbe) gelegt werden darf. Zu Beginn ist dies kein Problem, da man noch keinen beziehungsweise einen oder zwei Ablagestapel vor sich ausliegen hat. Sobald allerdings der dritte Ablagestapel eröffnet wird, muss man sich schon entscheiden, welche Farbe man künftig nicht mehr bedienen möchte.

drachenhueter handWelche Karten aus der Hand gespielt werden dürfen, werden dabei durch die beiden verdeckten Nachziehstapel vorgegeben. Der linke Stapel gibt an, wie viel Karten einer Farbe gespielt werden dürfen und welche Belohnung man dafür bekommt, der rechte Stapel gibt an, welche Farbe (welche Drachenart) gespielt werden darf. Kann man die geforderte Anzahl Karten der richtigen Farbe ausspielen, bekommt man wie gesagt eine Belohnung. Kann man die Vorgaben nicht erfüllen, endet der Spielzug. Es sei denn, man ändert die Vorgaben, indem man Karten aus der Hand wieder zurück auf die Nachziehstapel legt, um so die Anforderungen an die eigene Kartenhand anzupassen, um die Belohnung zu kassieren.

Nach dem Auslegen von Karten endet der Zug der aktiven Person. Jetzt dürfen alle Mitspielenden ebenfalls die Vorgabe der Nachziehstapel nutzen, um ihrerseits Karten in ihre eigene Auslage zu spielen, um den Bonus zu erhalten. Allerdings dürfen die passiven Spielenden nicht die Vorgaben ändern.

Bei den Boni, die man erhalten kann, handelt es sich meist um Bruchstücke eines Amuletts, welche bei Spielende Punkte bringen. Drei Bruchstücke ergeben ein fertiges Amulett. Sobald am Tisch eine gewisse Summe an Amuletten ausliegt, endet die Partie sofort.

Unsere Erfahrungen und Eindrücke

Die Spielregeln zu Drachenhüter sind supersimpel und man hat das Spiel ruck zuck verstanden. Taktisch hingegen ist es etwas kniffeliger. Welche Farben sammle ich? Welche Farben spiele ich aus? Welche Farbe blockiere ich mir, wenn ich den dritten oder vierten eigenen Ablagestapel gründe? Und was machen die anderen derweil? All diese Fragen gilt es zu berücksichtigen, will man möglichst schnell viele Amulette vervollständigen. Am besten noch so, dass die anderen davon überrascht werden.

So lohnt es sich beispielsweise den Moment zu nutzen, in dem es als Bonus eine Jokerkarte gibt. Diese kann jedes Farbset ergänzen und spielt man sie zurück auf den Nachziehstapel, bringt sie im Erfolgsfall gleich 2 starke Amulett-Fragmente. Um darauf zu spielen, erfordert es allerdings Planung und etwas Glück, ist aber gerade kurz vor Spielende ein starkes taktisches Element, wenn man dazu die passenden Karten auf der Hand hat.

drachenhueter auslageEin weiteres taktisches Element ist das Anpassen der Nachziehstapel an die eigenen Bedürfnisse. Dies haben wir in unseren ersten Partien meist nicht genutzt oder einfach nicht daran gedacht. So wurde es zum Beispiel in unserer ersten Partie zu zweit gar nicht und in der zweiten Partie nur ein Mal genutzt. Mittlerweile kommt es in einer Partie schon häufiger vor, dass man den Nachziehstapel modifiziert. Außerdem und das gerade im Spiel zu zweit, kann man die Vorgaben der Nachziehstapel auch so ändern, dass Mitspielende nur schwer Karten ablegen können, wenn sie passiv an der Reihe sind.

Die Idee, nur zwei der maximal vier eigenen Ablagestapel zu bedienen, ist raffiniert. Vor allem, weil es Sonderpunkte gibt für den, der als erstes alle vier Farben vor sich liegen hat. Somit ist man fast schon gezwungen, früh die erste Farbe vor sich zu eliminieren.

Die Illustrationen sind, wie schon erwähnt sehr gelungen. Leider geht beim Spielmechanismus das Thema etwas verloren. Man spricht schnell nur noch von Farben und nicht mehr von Drachen. Schade, aber knuffig sind die kleinen dennoch.

Fazit

drachenhueter drachenSchnelles fluffiges Kartenspiel, das direkt nach den ersten Zügen Spaß macht und dank der tollen Illustrationen einen gewissen Charme versprüht. Die Spielmechanik wirkt frisch und bietet viel Spielraum für taktische Züge. Alles in allem ein schönes Familienspiel, bei dem man gerne mehrere Partien hintereinander macht.

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© 25.10.2023 Oliver Sack – Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©Kosmos / Fotos: © Oliver Sack

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