Priject L Titel

Lesezeit: 6 Minuten

Project L ist ein Knobelspiel, das sich einer bewährten Mechanik bedient. Es wird gepuzzelt. Als Puzzle Teile dienen neben Monomino und Domino auch noch Tromino und Tetromino.  Andere Vertreter aus der Familie der Polyominos kommen nicht vor. Was hier jetzt etwas wissenschaftlich klingt, kennen wir alle seit 1984. Die Rede ist von Tetris®. Und seit damals treten diese Polyominos, die wir meist liebevoll „Tetris-Teile“ nennen, in regelmäßigen Abständen auch bei Brettspielen auf. Bekannteste Vertreter sind hier sicherlich Ubongo (Kosmos) oder Patchwork (Lookout), um nur zwei zu nennen. Project L steht also in einer Tradition von kniffeligen Knobel-Spielen auf Basis von Polyominos. Aber kann hier noch etwas Neues, etwas Erwähnenswertes aus diesen Teilen gemacht werden? Die Antwort ist „Ja“. Project L bringt etwas erfrischend Neues mit.

Box Projekt L

Name: Project L

Für 1-4 Polyomino Fans, ab 8 Jahren

Autoren: Jan Soukal, Michal Mikeš, Adam Španěl

Verlag: Boardcubator s.r.o.

Vertrieb: Asmodee

Spielzeit: ca. 30 Minuten

Platzbedarf: ca 60×60 cm

Verlagstext

Project L ist ein temporeiches Puzzlespiel für ein bis vier Spieler. Dieses Spiel lässt euer Gehirn auf Hochtouren laufen. Versucht, eure Gegner zu schlagen, indem ihr die meisten Punkte für das Lösen von Rätseln sammelt. Um eure Puzzles effektiv zu lösen, müsst ihr einen ausreichenden Pool von Teilen aufbauen. Aber wählt die Teile sorgfältig aus, damit sie zu eurer Strategie und den Puzzles passen, die ihr lösen möchtet.

Genießt die perfekte Harmonie aus dynamischen Aufgaben und schönen Puzzleteilen in einem unvergesslichen Spielerlebnis.

Quelle: Asmodee

Spielablauf bei Project L

Ziel ist es, auf so vielen Kärtchen wie möglich, eine vorgegebene Fläche mit Polyominos deckend zu belegen. Hat man dieses Zwischenziel erreicht, winken Boni in Form von neuen Polyominos für den eigenen Vorrat und meist noch zusätzlich Punkte. Und genau um diese Punkte geht es. Wer am Ende die meisten hat, gewinnt.

ProjektL SzeneBevor es aber so weit ist, liegt ein langer Weg vor uns, der gut geplant sein will. Denn wir starten quasi mit nichts. Na ja, nicht ganz. Jeder Spieler startet mit einem kleinen Monomino (1-er Teil) und einem Tromino (2-er Teil). Klingt nicht wirklich nach viel, aber damit lässt sich schon etwas anfangen. In unserem Spielzug können wir aus fünf Aktionsmöglichkeiten genau drei ausführen. Manche davon auch doppelt. Eine Möglichkeit dabei ist, sich noch ein Monomino zu nehmen, dann hat man schon zwei, oder ein bereits im Vorrat vorhandenes Teil aufzuwerten. Beim Aufwerten wird entweder zum nächst höheren Teil gewechselt oder gegen ein anderes Polyomino der gleichen Größe getauscht werden.

Mit der Aktion Puzzle nehmen wählt man aus der offenen Auslage eines der ausliegenden Kärtchen, die man später füllen möchte, um neue Teile zu bekommen und bestenfalls auch Punkte. Das Füllen dieser Kärtchen mit einem Polyomino Teil ist die nächste optionale Aktion, die durchgeführt werden kann.

Ablauf

Ein erster Spielzug (3 Aktionen) wäre beispielsweise:

  1. Kärtchen nehmen
  2. Ein Teil einlegen
  3. Ein zweites Teil einlegen und Puzzle lösen

Durch das Lösen des Puzzles bekommt man nicht nur die angegebene Belohnung, sondern auch noch die verwendeten Teile zurück. Das gelöste Kärtchen kommt anschließend in die eigene Sammlung für die Wertung. So kann man Stück für Stück seinen Vorrat an Polyominos schrittweise erhöhen, um immer größere Puzzles zu lösen, denn diese bringen auch mehr Punkte. Da das Füllen eines Puzzles nach dem anderen Recht zeitintensiv ist, bietet sich die Möglichkeit, die Aktion „Puzzle-Kärtchen nehmen“, doppelt auszuführen. Dann hat man schon zwei Puzzles vor sich liegen. Bis zu vier dieser Aufgaben können wir uns maximal nehmen und vor uns auslegen. Das ergibt aber nur Sinn, wenn man diese auch alle Füllen kann, sprich, man genügend Teile dafür hat.

Hat man einige Teile in seinem Vorrat zur Verfügung, kann man dann einmalig auch die „Master Aktion“ wählen und je ein Teil pro Puzzle-Kärtchen einlegen. So kommt man dann deutlich schneller ans Ziel.

Mehr Regeln gibt es eigentlich nicht, und der Spieleinstieg geht entsprechend schnell.

Unsere Eindrücke

Was als Erstes bei Project L ins Auge sticht, ist die Materialqualität. Stabile Kärtchen mit den Aufgaben sowie optisch und haptisch ansprechende Polyominos. Die kräftigen Farben kommen dabei auf dunklem Untergrund erst richtig zur Geltung.

Projekt L MaterialIn Sachen Taktik und Strategie steckt jedoch einiges dahinter. Zum Einen muss man seine Gegner immer im Blick haben und mit seinen eigenen Aktionen immer einen Schritt voraus sein. Der Punkt, wann nehme ich neue Teile, wann werte ich Teile auf und wann nehme ich ein neues Puzzle, ist schwer richtig einzuschätzen. Manchmal muss man früher, manchmal später, neue Puzzle nehmen und wenn, wie viel soll man davon sammeln? Das Maximum von vier? Oder reichen drei? Kann ich alle mit einer Masteraktion füllen? Hab ich schon genug Teile gesammelt?

Was dies im Spiel bedeutet

All diese Fragen stellt man sich permanent und muss immer im Auge haben, was andere am Tisch so treiben. Und genau hier steckt der Reiz an Project L. Dieses unvorhersehbare und der Spaß am Puzzeln machen es zu einem kurzweiligen Spielchen mit angenehmer taktischer Tiefe. Uns macht es Spaß, weil es auch schnell für zwischendurch auf den Tisch gepackt werden kann. Geringe Vorbereitungszeit, sofort startklar. Das sind zwei weitere Pluspunkte. Doch für wen ist Project L eigentlich gedacht? Ich denke, es ist für Familien, Gelegenheitsspieler und alle, die Spaß am Puzzeln und an Tetris® haben. Ja, Project L ist nicht abendfüllend und will es glaube ich, auch nicht sein, aber für zwei, drei oder vier schnelle Runden ist es allemal gut. Und nicht vergessen, es macht optisch echt was her. Auf dem Tisch oder als Box im Regal. Project L ist cool.

© 04.10.2021 Oliver Sack – Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©Asmodee / Fotos: © Oliver Sack

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Der Einfachheit halber, verwende ich meist die maskuline Schreibweise in meinen Texten. Wenn ich von „Spieler“ schreibe, meine ich natürlich immer auch „Spielerinnen“ bzw. „Spieler m/w/d“


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