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12 Uhr Mittags, die Sonne im Zenit und Lucky Luke sucht vergebens seinen Schatten. Wer denkt, es komme gleich zum Duell auf Leben und Tod zwischen Sheriff und Banditen, der irrt und wird leider auch enttäuscht. Texas Showdown ist anders als Titel und Cover vermuten lässt ein einfaches, klassisches Stichspiel. Nichts da mit Wild-West-Romantik, nichts mit Revolver, Cowboys und Indianer. Allerdings doch mit einer kleinen Besonderheit. Es geht nicht darum, möglichst viele Stiche zu machen, sondern um das Gegenteil. Denn nur wer wenig oder gar keine Stiche macht, gewinnt. Zugegeben, klingt sehr einfach – ist’s aber nicht.
Eckdaten
Name: Texas Showdown
Autor: Mark Major
Grafik: Klemens Franz
Verlag: Amigo
Für wen: 3 bis 6 Spieler, ab 10 Jahren
Spieldauer: ca 30 Minuten
Platzbedarf: ca. 50x50cm
Verlagstext
Bei Texas Showdown geht es hoch her im Saloon. Die Regeln sind einfach: Machst du Stiche, bekommst du Minuspunkte. Drum sei kein Greenhorn und schustere die Stiche immer schön deinen Mitspielern zu! Doch aufgepasst! Wer anderen ein Schnippchen schlagen will, ist selbst schnell derjenige, der die Minuspunkte kassiert.
Quelle: PM, Amigo Spiele, 02.07.2018
Unsere Eindrücke zu Texas Showdown
Wer gerne ‚Wizard‘ spielt, kennt das Problem. Da hat man gute, hohe Karten auf der Hand und will aber partout keinen Stich damit einfahren. Das ist wirklich sehr knifflig. Was aber bei ‚Wizard‘ nur gelegentlich vorkommt, ist hier bei „Texas Showdown“ Programm und verflixt zugleich.
Zu Beginn einer Runde werden die 60 Karten gleichmäßig verteilt. Der Spieler, der die Karte mit dem Wert „0“ auf der Hand hat, spielt diese aus und eröffnet damit den ersten Stich. Reihum müssen dann die Mitspieler die angespielte Karte bedienen. Bedeutet, eine Karte derselben Farbe ausspielen. Wer die höchste Karte gespielt hat, bekommt den Stich und damit 1 Minuspunkt. Der, der den Stich nehmen musste, darf die folgende Runde mit einer beliebigen Karte eröffnen und die Angst vor einem Stich geht weiter. Kann ein Spieler die angespielte Farbe nicht bedienen, wird‘s spannend. Denn er darf jetzt eine beliebige Farbe/Karte ausspielen. Jetzt liegen 2 Farben im Stich und die folgenden Spieler haben die Qual der Wahl, welche der Farben sie bedienen wollen. Aber Achtung, dieser Schuss kann jetzt auch nach hinten losgehen.
Jetzt ist High-Noon – den Stich nehmen muss nämlich der Spieler, der die höchste Karte in der Farbe gespielt hat, von der die meisten Karten im Stich liegen. Eine prima Möglichkeit, einem Mitspieler einen Stich zu „schenken“. So kann es auch passieren, dass man mit der zweitniedrigsten Karte den Stich bekommt. Gerade gegen Ende einer Runde kommt es immer wieder zu diesen fiesen Situationen.
Manchmal, wenn man an der Reihe ist und merkt, dass man den Stich auf jeden Fall bekommt, kann man diesen auch taktisch nehmen. Dann nämlich, wenn man den Stich mit der höchsten Karte einer Farbe macht. Dies erlaubt einem dann, zu bestimmen, wer den folgenden Stich eröffnet! So lässt sich hier tatsächlich auch ein bisschen taktieren und Spieler mit einem Stich zu versorgen, die ohnehin erst wenige gemacht haben.
Fazit
Texas Showdown macht Laune. Es ist ein kleines, gemeines Anti-Stichspiel das in unseren Runden gerne auf den Tisch kommt. Einfache Regeln und kurze Spieldauer machen das Kartenspiel zu einem kurzweiligen Zwischengang beim Spieleabend. Böse Kommentare und Schadenfreude inklusive. Allerdings sind wir vom Spiel nicht in jeder Besetzung begeistert. So richtig gut gefallen hat es uns nur zu fünft und zu sechst. Zu dritt und zu viert bot es uns zu wenig Action. Naja, aber das ist Geschmacksache.
© 02.07.18 Oliver Sack
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Abbildungen der Spiele und Regelauszüge © Amigo / Fotos: Oliver Sack
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