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Wat’n dat? ist wie gemacht für diese Situation: Da kommen am Samstagabend kurzfristig Freunde zu Besuch und haben Knabbereien und Getränke dabei. Alles sieht nach einem gemütlichen Abend aus. Da aber nicht alle unsere Freunde viel spielen, so wissen doch alle, dass wir immer passende Spiele im Regal haben und auch kurzfristig ein goldenes Händchen bei der Auswahl zeigen. Doch wie so oft bei Wenigspieler, heißt es schnell: „Nix kompliziertes aber etwas lustiges!“ – OK, kein Problem. Wir sind zwei, plus vier Besucher, macht so grob: 6 Spieler. Da findet sich problemlos etwas.
Eckdaten
Name: Wat’n dat?
Autor: Claude Weber
Verlag: NSV
Für wen: 3-8 Spieler, ab 3 Jahren
Spieldauer: ca 20 Minuten oder länger
Platzbedarf: ca. 40x40cm
Verlagstext
Das geniale Was-ist-das-Spiel!
Man kann sofort losspielen und alle sind begeistert. Das ist ebenso großartig wie genial und preisgekrönt. Zwei Spieler bilden ein Team und müssen gemeinsam, ohne sich abzusprechen, einen Begriff legen – jeder immer abwechselnd ein Teil. Die übrigen Spieler müssen erraten, was es ist. Einfach, schnell und ausgesprochen witzig.
Quelle: nsv.de, 2017
Geschichte des Spiels Wat'n dat?
Das Spiel ist nicht neu. Es erschien bereits 1996 bei ASS (Leinfelden). Es war deutlich größer und beinhaltete neben den Holzstäbchen, blaue und rote Glassteine, sowie ein Spielbrett.
Unsere Erfahrungen
Wenn wir also in letzter Zeit ein lustiges Spiel als Absacker suchen, fällt unsere Wahl immer wieder auf „Wat’n dat?“. Doch kann man das als Ratespiel oder Legespiel ankündigen? Besser nicht! Es könnte langweilig und klischeehaft klingen. Also wird es als „Eine Art Malspiel ohne Papier und Stift“ angekündigt. Das klingt Interessanter und macht sofort neugierig. Außerdem ist es sehr schnell erklärt. Man kann es sogar ganz grob in einem Satz erklären: Zwei Spieler erklären einen Begriff, der Rest der Gruppe muss diesen erraten.
Klingt einfach? Ja – Klingt langweilig? Ja! Und genau darum hat die ganze Sache einen Haken. Denn ganz so einfach ist es dann doch nicht. Zwar ändert sich für die Spieler, die „nur“ raten müssen nichts, für die beiden Erklärer aber eine ganze Menge. Wie schon erwähnt, wird ohne Stift und Papier gezeichnet. Dazu bekommt jeder der beiden Erklärer einen Satz Holzteile. Anschließend wird eine Aufgabenkarte aufgedeckt und einer der sechs Begriffe gewählt. Diesen Begriff müssen die beiden Erklärer jetzt mit den Holzteilen legen und der Rest muss erraten, was es sein soll. Damit das aber nicht so einfach ist, dürfen sich die beiden Erklärer nicht absprechen und müssen abwechseln je eines ihrer Teile legen.
Und genau jetzt kommt der erste Spaß. Während die Gruppe bereits Begriffe wie „Hund, Katze, Maus“ erfolglos in den Raum geworfen haben, liegen zwei, maximal drei Teile auf dem Tisch. Jeder der beiden Erklärer hat zu diesem Zeitpunkt auch eine genaue Vorstellung, wie man den gesuchten Begriff legen kann. Nur stellt sich meist nach dem dritten gelegten Teil heraus, dass die beiden Gedanken und Vorstellungen nicht synchron laufen. Jetzt müssen nämlich auch die Erklärer zunächst versuchen zu erraten wie der jeweils andere denkt und was er sich dabei gedacht hat, als er das letzte Teil legte. Ein lautes „Häää?“ oder „What!“ zeigt dann den Ratern auch ganz deutlich an, dass man eigentlich nicht weiß was man tut. Also wird munter weitergelegt in der Hoffnung, man könne sich doch noch synchronisieren und der ratenden Meute deutlich machen, was man zu „zeichnen“ versucht.
Wird richtig geraten, bekommen Erklärer und der Spieler, der richtig getippt hat, je einen Punkt. Aus unserer Erfahrung können wir jedoch sagen, dass das sammeln und zählen von Punkten sehr schnell zur Nebensache wird. So spielen wir meist so lange, bis jeder mindestens zwei Mal erklärt hat. Punkte werden schnell unwichtig. Das Bilder legen und raten steht absolut im Vordergrund. Es geht nur noch um den gemeinsamen Spaß und genau der ist bei „Wat’n dat?“ fest vorprogrammiert.
Wir hatten keine Runde, in der das Spiel nicht für Stimmung gesorgt hat. Es hat sich als Eisbrecher und Aufwärmer für einen Spieleabend ebenso bewährt, wie als Absacker. Für eine lustige, ungezwungene Runde „Wat’n dat?“ sollte immer Zeit sein. Schließlich spielen wir zum Spaß und zur Unterhaltung und dazu ist es topp geeignet.
Fazit zu Wat'n dat?
Für mich persönlich ist das Spiel auf jeden Fall ein Volltreffer, da man damit auch Gelegenheitsspieler und Spielmuffel begeistern kann. Obwohl ich auch mir auch schon die wenigen Haare raufen musste, damals, als ich mit meiner Partnerin einen Gedanken und dieselbe Vorstellung hatte, aber die Gruppe es nicht erraten hat!
(Es war die E-Gitarre – s. Bild)
In diesem Sinne: Spielt mal wieder was für die Lachmuskeln, ernste Spiele gibt es schon genug.
© 27.01.18 Oliver Sack
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Abbildungen der Spiele und Regelauszüge © NSV / Fotos: Oliver Sack
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