X-Code Titel

Lesezeit: 8 Minuten

Den Autor Kasper Lapp kennen wir seit Ende 2016, als er der Spielewelt mit „Magic Maze“ ein neues Spielerlebnis präsentierte. Jetzt fordert er uns mit X-Code erneut auf, gemeinsam für ein Ziel zu schuften. Übersicht und gute Kommunikation sind auch hier wieder sehr wichtig, will man erfolgreich X-Code spielen. Alpha-Spieler und Ego-Spieler haben keine Chance. Mann gewinnt und verliert gemeinsam. Falls ihr dennoch einen Schuldigen braucht, nehmt euren Arzt oder Apotheker ….

Eckdaten

Name: X-Code

Für 2-8 Spieler ab 10 Jahren

Autor: Kasper Lapp

Grafik: Barbara Spelger

Verlag: Amigo Spiele

Spieldauer: ca. 15 Minuten pro Level

Platzbedarf: ca. 80×50 cm

X-Code Box

Verlagstext

Eine geheime Institution aus dem Darknet hat zugeschlagen und einen Computervirus freigesetzt. Sollte der Virus aktiv werden, würden alle Daten im Internet für immer verloren gehen. Du und deine Hackergruppe seid die letzte Hoffnung, diese weltweite Katastrophe abzuwenden. Die Zeit läuft…
X-Code ist ein kooperatives Echtzeitspiel. Ihr spielt gleichzeitig und habt drei Minuten, einen unbekannten 12-stelligen Code zu knacken. Ihr könnt euch mehr Zeit verschaffen, aber nur Schnelligkeit und gute Kommunikation führen zum Erfolg. Rettet die Welt vor dem Zusammenbruch!

Quelle: www.Amigo-spiele.de, September 2018

Spoiler-Hinweis

Das Spiel besteht aus mehreren Levels, die das Spiel variabler und abwechslungsreicher gestalten. Dabei wird das Spiel von Level zu Level etwas komplexer und schwieriger. Um nicht zu spoilern, beschränke ich mich hier auf das Einstiegslevel, bei dem es hauptsächlich um den grundsätzlichen Spielmechanismus geht. Alles was dann kommt, müsst ihr selbst herausfinden. Ich verrate nichts.
Nur so viel: Wenn ihr glaubt, das Spiel sein einfach, werdet ihr euch noch wundern ….

Spielablauf

Mittelpunkt des Spiels ist der Spielplan mit seinen 12 Ablagefeldern. Hier ist Platz für Zahlen-Karten von 0-9 sowie Karten mit „*“ und „#“. Es gilt, kooperativ, auf jedes dieser Felder (zunächst) ein Set aus drei gleichen Karten zu legen. Sind alle 12 Felder mit je drei Karten belegt und die Sanduhr noch nicht durchgelaufen, ist das Spiel gewonnen. Wie gesagt, was sich zunächst recht einfach anhört, entwickelt sich von Spielstufe zu Spielstufe zu einer immer spannenderer Aufgabe.

Woher kommen die Karten?

XCodeZu Beginn bekommt jeder Spieler 3 Handkarten. (mit 0-9, *-, #-, Joker- und/oder „Sanduhr“-Symbol). Der Gag daran ist jetzt, die Karten so untereinander zu tauschen/weiterzugeben, bis ein Spieler ein Set aus drei gleichen Karten auf der Hand hat und ausspielt. Dazu dürfen die Karten aber nicht beliebig untereinander getauscht werden, sondern immer nur mit dem linken oder rechten Nachbar. In welche Richtung eine Karte getauscht werden darf, ist auf jeder einzelnen Karte mit einem farbigen Pfeil dargestellt. Hingegen dürfen Joker-Karten ihren Besitzer nicht wechseln! Um die Möglichkeiten und die Wahrscheinlichkeit für ein Set zu erhöhen, darf jeder Spieler auch Karten vom Nachziehstapel ziehen um somit die Summe der im Umlauf befindlichen Karten zu erhöhen. Das jeweilige Handkartenlimit richtet sich nach Anzahl der Mitspieler. In einer Partie zu dritt startet man zum Beispiel mit 3 Handkarten und einem Handkartenlimit von 9 Karten.

Eine weitere Möglichkeit, neue Karten in Umlauf zu bringen, ist das ablegen von drei beliebigen Karten auf den Ablagestapel, um wieder drei neue Karten ziehen zu dürfen. So weit, so gut, wenn da nicht die Sanduhr wäre, die gnadenlos den Sand rieseln lässt und so ein Zeitlimit von nur 3 Minuten bereithält. Das ist knapp, sehr knapp. Jedoch kann ein beliebiger Spieler durch ausspielen von drei Sanduhr-Karten den Zeitmesser sofort um 180 Grad drehen. So lassen sich die drei Minuten unterm Strich auf 6-9 Minuten dehnen, es sei denn, niemand hat zur rechten Zeit drei Sanduhrkarten auf der Hand.

Game Over

Ist die Sanduhr durchgelaufen, bevor alle 12 Felder mit Karten belegt sind, hat die Gruppe das Spiel verloren. Sobald aber auf allen zwölf Code-Feldern das passende 3er-Set abgelegt wurde und die Sanduhr noch nicht abgelaufen ist, habt ihr gemeinsam gewonnen. Ihr seid dann bereit für das nächste Level.

Next Level

In die weiteren drei Levels werden unter anderem zum Beispiel Handkartenlimit, Joker- und Zeitkarten (Sanduhr-Karten) reduziert. Der Spielablauf an sich bleibt aber der Selbe.

Nach dem vierten Level der Grundmission (Trainingsmission) sollte der Spielablauf dann in Fleisch und Blut übergegangen sein und des darf das erste Missions-Fach (Top-Secret-Fach) geöffnet werden. Jetzt kommen Änderungen ins Spiel, die ich wie bereits erwähnt, nicht preisgeben möchte. In den drei Top-Secret-Fächern der Schachtel verbergen sich weitere Spielmaterialien mit immer neuen Herausforderungen.

Unsere Eindrücke

XCodeDas Grundspiel haben wir recht schnell erfolgreich gemeistert. Dank guter Kommunikationsarbeit (Achtung Eingenlob!) war es auch gar nicht so schwer. Je weiter wir jedoch vorwärts kamen, desto kniffliger wurde das Spiel. Auch der Druck, den die „Analoge-Quarzsand-Zeit-App“ ausübte, wurde von Level zu Level höher.

Wer bei X-Code allerdings ein Code-Knacker erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Es wird kein Code gesucht, wie beispielsweise bei Exit-Spielen, es ist im Grunde ein reines Karten-Ablege-Spiel gegen die Zeit. Das soll jetzt aber nicht abwertend sein, sondern spiegelt lediglich meine Feststellung. Das System von X-Code ist grundsätzlich nicht verkehrt, aber auch ausbaufähig und schreit förmlich nach Erweiterungen.

Fazit

X-Code wirkt ein bisschen wie eine Mischung aus „Magic Maze“ und „The Game“, gespickt mit Handicaps und Zeit-Druck-Dilemma. Und obwohl ich nach der ersten Runde etwas skeptisch war, hat mir X-Code gut gefallen. Ja, ich fand es anfangs sogar recht banal und gar nicht fordernd, hatte aber zugleich das Gefühl, dass da noch mehr kommen wird. Und so war es dann auch – es wurde knackiger! Von Level zu Level gefiel mir das Spiel immer besser. Klar, es kommt wie bei „Magic Maze“ wieder auf die Mitspieler, die Gruppe an. Wenn das Team gut zusammenarbeitet, ist die Chance auf Erfolg gleich viel höher und ich hatte zugegeben, eine super Truppe beim ersten Mal.

Nicht gefallen hat mir die Partie zu Zweit. Zu dritt war es echt OK und ab vier Spieler wird es noch spannender.

Stimmen unserer Mitspieler

XCodeIch hatte das Vergnügen, das Spiel zusammen mit meinem Bloggerkollegen Stephan Kessler (@krimimaster – auf seiner legänderen Spiel-Tischdecke) und seinem Freund Tristan kennenzulernen. Wir haben unsere ersten Partien zusammen bestritten und sofort alle Level mal mehr, mal weniger erfolgreich, durchgespielt.

Und das sagen die beiden über X-Code:

Stephan:

X-Code trägt deutlich die Handschrift des Autors Kasper Lapp, sodass der Verwandtschaftsgrad zu „Magic Maze“ deutlich wird.

Das erkennt man schon an den nach und nach hinzukommenden Elementen. Es erreicht für mich aber nicht dessen Klasse. Während bei „Magic Maze“ die absolute Stille am Tisch und das ungewöhnliche Thema (Helden suchen im Kaufhaus) hervorstechen, fehlt mir hier das Besondere. Ich fühle mich mehr wie ein Sammler als ein Codeknacker.

Ingesamt hatten wir durchaus Spaß, als wir gefordert wurden, aber ich bräuchte noch mehr Würze. Vielleicht ist dies durch mehr Mitspielende oder neue Herausforderungen möglich.

Tristan:

Nachdem ich die Anleitung gelesen habe, dachte ich „ist das alles“, aber nachdem dann neue Regeln dazukamen hat man auch als Vielspieler Spaß.

X-Code kommt natürlich nicht an das ausgezeichnete „Magic Maze“ heran, ist aber vor allem für Einsteiger gut geeignet.

App zum Spiel

Amigo bietet in AppStore (iOS) und Playstore (Android) praktische Timer-App mit Sounduntermalung an. Diese findet man jedoch nicht unter dem Suchbegriff „X-Code“ sondern unter „X-Timer“ oder „Amigo X-Timer“. Die App ersetzt lediglich die Sanduhr im Spiel. X-Code geht also auch gut ohne diese App.

Gewinn ein Exemplar von X-Code

logo beepleSchaut euch die Bilder im meiner Rezension an. Eines dieser Bilder sollte Euch beim Gewinnspiel helfen. Ich gebe eine Karte nach links und eine nach rechts. Gleichzeitig erhalte ich je eine Karte zurück. Deine Aufgabe ist es, herauszubekommen, wer der teilnehmenden Beeple Blogs am Ende welches Kartenpaar in der Hand hält. Dazu musst du auf den jeweiligen Seiten schauen, an wen welche Karten gegeben wurden. Wie das Gewinnspiel genau funktioniert, erfahrt ihr auf www.Beeple.de

© 30.09.18 Oliver Sack

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Abbildungen der Spiele und Regelauszüge © Amigo / Fotos: Oliver Sack


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